InHerford | März 2019 EINRICHTEN
Kochen-Essen-Wohnen wird im Neubau zu einer Einheit, in der eine wohnliche Atmosphäre
angesagt ist. © AMK
19
Hightech-Zentrale mit Seele
Die neuesten Küchentrends für 2019
Die Küche ist das Herz der Wohnung. Sie ist unverzichtbar
als Funktionsraum zum Kochen und als
wohnlicher Treffpunkt. Heute ist ihr Angebot so vielfältig,
dass sie eine „Wünsch-dir-was“-Küche geworden
ist. Das klingt schon fast nach Zauberei und ist
es auch. Die vielen Formen und Größen, die Anordnungen,
die Farben und Materialien, die Hausgeräte,
die Beleuchtung, alle Komponenten haben sich
immer weiterentwickelt und stehen zur persönlichen
Auswahl zur Verfügung. „Was vor über 90 Jahren auf
zehn Quadratmetern mit der ersten funktionalen Einbauküche
begann, ist heute eine Hightech-Zentrale
mit Seele“, erläutert Volker Irle, Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e. V. (AMK).
Auf der LivingKitchen, der wichtigste Fachmesse für
Küchen, wurden neue Trends und Innovationen vorgestellt:
■ Generell ist weiterhin individuelle Vielfalt angesagt.
Das betrifft vor allem Maße und Farben, Anordnungen
und Ausführungen. Je nach Geschmack,
gegebenem Raum, persönlichen Wünschen und finanziellen
Vorgaben ist die moderne Küche daher kein Einheitsbrei,
sondern immer eine individuell geplante Lösung.
■ Offene Küchen sind beliebt, denn hier verschmelzen Küchen
und Esszone. Sie sind an das offene Wohnzimmer
angegliedert, sodass eine großzügige Wohnatmosphäre
entsteht. Im Neubau sind 90 Prozent aller Grundrisse im
Erdgeschoss offen. An Bedeutung gewinnt in der Architektur
des Neubaus – übrigens zu Ungunsten des Kellers
– der Hauswirtschaftsraum. Zulieferer, Küchenmöbel- und
Elektrogerätehersteller können diesen ebenfalls exzellent
ausstatten. Waschmaschine, Bügelbrett, Staubsauger und
Co. benötigen ihren Platz und können dank pfiffiger Technik
sogar in sehr schicken Möbeln untergebracht werden.
■ In der modernen Küche werden Küchenmöbel mit Wohnmöbeln
kombiniert. Sei es die Sitzbank, das schwebende
Sideboard oder ein eleganter Weinkühlschrank, solche Dinge
passen überall hin und nicht bloß in einen bestimmten Raum.
Küchen werden dadurch noch einmal wohnlicher, was auch
schön zu ihrem Anspruch passt, die Hightech-Zentrale mit
Seele zu sein.
■ Verstärkt im Angebot sind auch wieder sogenannte Taschentüren
(pocket doors), also Türen, die in geöffneter
Position vollständig in die Seiten des Schrankes geschoben
werden und nicht im Wege stehen. Der Vorteil von Taschentüren
liegt auf der Hand, denn hinter geschlossenen Türen
kann man gerade auch in kleinen Küchen Dinge sehr gut
verstecken. Geschlossen sehen die einzelnen Küchenelemente
dann sehr wohnlich und elegant aus.
■ Im aktuellen Küchenmöbelangebot überwiegt als Frontenoptik
Mattlack. Sowohl echter Mattlack als auch Lacklaminat
sind angesagt. Hochglanzlack ist auf dem Rückzug,
während Holz, Echtholz-Furnier und auch Steinfurnier seine
Stellung ausbauen wird. Insgesamt gehen Dekorfolien zurück.
Es kommen für Front- und Arbeitsfläche samtweich
und tiefmatt anmutende Soft-Touch Oberflächen, auf denen
keine Fingerabdrücke zu sehen sind.
■ Bei den Farben sind dunkle Grautöne und auch Schwarz besonders
auffällig. Schwarz kommt darüber hinaus auch bei
Hausgeräten, wie Backofen und Herd, bei Beschlags-Lösungen
für das Innenleben, Keramikspülen, wie auch als
ganze Front für Kühlschränke zum Einsatz. In Kombination
übrigens wieder mit den klassisch warmen Metalltönen
Gold, Messing und Kupfer. Im grauen Farbspektrum spielt
Betonoptik bei mancher Zielgruppe eine herausragende
Rolle, bleibt aber insgesamt ein Nischenangebot.
■ An der Rückwand sind Motivdekore angesagt. Entweder
nach eigenen Vorgaben oder aus der Vielfalt der Angebote
kann jeder seine Lieblingsblume, Obst, Gemüse oder was
auch immer wählen. Selbstverständlich gibt es auch farblich
auf die Küchenfront abgestimmte Motive oder Unis. Rückwände
sind derzeit gerne aus Glas oder Acryl. Ansonsten
spielt Edelstahl als Nischenverkleidung wieder eine Rolle.
Oberhalb der Nische müssen nicht zwingend Oberschränke
hängen. Schmale Regalböden oder Wandelemente mit
flexiblen Stecksystemen, in denen man gut LED-Lichtleisten
verbergen kann, sind angesagt.
■ Der hoch eingebaute Backofen ist Standard, während sich
die hoch eingebaute Spülmaschine noch nicht im Markt
durchsetzen konnte. Sogenannte intuitive Bedienknöpfe für
Herd und Ofen vereinfachen dabei die Handhabung und
sind selbsterklärend. Auf dem Vormarsch sind vollflächige
Induktionskochfelder, die in Zukunft zur Norm der modernen
Küche werden können. Das zukünftige Dunstabzugssystem
reagiert automatisch auf das Kochfeld. ■
Quelle: AMK