pflanzen Dezember 2019 | InHerford
Foto: pixabay
Karge Wüste, subtropischer Regenwald oder kühle Farn- und
Mooslandschaft: Unter Glas lässt sich eine Vielzahl an Pflanzenwelten
der Fensterbank und dem Regal.
Pflanzterrarien sind ein schöner Hingucker, und sie bieten vielen
grünen Mitbewohnern ideale Bedingungen. „Trockene Raumluft
macht vielen Zimmerpflanzen zu schaffen, vor allem wenn sie
auf der Fensterbank über der Heizung stehen“, erläutert Hans-
Jürgen Weese vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner in
Berlin. „Ein Glashaus hingegen hält die Feuchtigkeit und schafft
so ein Mikroklima, das für die Pflanzen optimal ist.“
Neu ist die Idee nicht. „Schon Mitte des 19. Jahrhunderts war es
vor allem in Großbritannien Mode, Pflanzen unter Glasglocken, in
Flaschen oder Mini-Glashäusern wachsen zu lassen“, berichtet
Kunsthistorikerin Stephanie Hauschild. „In jedem Haushalt, der
über ausreichend Platz und Geld verfügte, stand wahrscheinlich
ein solches Schmuckstück.“ Als Vater des Pflanzenterrariums
gilt Nathaniel Bagshaw Ward. Er bemerkte durch Zufall, dass
Grünpflanzen in einer verschlossenen Flasche weiterwachsen,
solange ihnen genügend Wasser, Licht und Erde zur Verfügung
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Mini-Garten
im Glas
Unter Glashauben, in Weinballons
oder verglasten Kästen lassen
sich Mini-Biotope schaffen,
die dem Grün optimale
Wachstumsbedingungen bieten.
nachbilden. Und das nicht nur in großen Gewächshäusern
botanischer Gärten, sondern auch im eigenen Zuhause auf
steht. Eine Entdeckung, die sich für Forschungsreisen als nützlich
Als Wardscher Kasten ging die Erfindung des britischen Arztes
in die Wissenschaftsgeschichte ein.
Heute lebt das Prinzip unter vielen Namen weiter: Florarium,
Flaschengarten, Miniaturgewächshaus, Farnkiste oder Zimmergarten.
sowie Einmach- und Bonbongläser mit großen Öffnungen an.
Hauschild empfiehlt Anfängern Glasglocken mit Untersetzern.
„Die Schalen lassen sich leicht bepflanzen, die hohe Form bietet
als auch Trockenheit liebende Pflanzen können in geschlossenen
zu Beginn hinzugegeben wird“, sagt Jeannine Marquardt, wissenschaftliche
Botanischen Museums in Berlin. Unabhängig davon, ob man
sich für ein trockenes oder eher feuchtes Florarium entscheidet:
empfiehlt Weese. „Ansonsten wird es ihnen im Gefäß schnell
zu eng.“
Wem ein schönes Blatt nicht reicht, kann ein Usambaraveilchen
Für trockene Zimmergärten empfehlen sich grundsätzlich kleinwüchsige
Tillandsien und Sukkulenten wie Lithops, Echeverien oder Aloe.
Zu den subtropischen Grünpflanzen, die besser in feuchten
Gefäßen wachsen, gehören kleine Begonien, Tradeskantien,
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erwies: „In den Behältern konnte man Pflanzen wohlbehalten
von Übersee nach Europa transportieren“, sagt Hauschild.
Neben speziellen Glashäusern bieten sich dafür Vasen
den Pflanzen viel Raum zum Wachsen.“ Sowohl Feuchtigkeit
Systemen überleben. „Wichtig ist die Menge an Wasser, die
Mitarbeiterin des Botanischen Gartens und des
„Die Pflanzen sollten klein sein und nur langsam wachsen“,
ins Glas setzen
Kugelkakteen wie Mammillaria, Wolfsmilchgewächse,
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Björn Finke
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